Hoppe redet

Philosophische Durchleuchtung menschlicher Machtambitionen

January 08, 2024 Nina Hoppe Season 2024 Episode 2
Hoppe redet
Philosophische Durchleuchtung menschlicher Machtambitionen
Hoppe redet - Der Polit-Podcast
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Show Notes Transcript

Diese Ausgabe ist eine intellektuelle Reise, die den Bogen von historischen philosophischen Thesen bis hin zu aktuellen Geschehnissen spannt. Lassen Sie sich von uns inspirieren und vielleicht auch provozieren, wenn wir die Theorie, dass Laster und nicht Tugend unsere Handlungen antreiben, am Beispiel des Signa-Konzerns von René Benko diskutieren. Die Einblicke, die wir gewinnen, sind ebenso zeitlos wie aktuell, und sie werfen ein Licht auf das, was im Verborgenen das Rad der Wirtschaft und des menschlichen Strebens dreht. Verpassen Sie nicht diese tiefgehende Analyse, die Ihr Verständnis von Macht, Erfolg und menschlichem Verhalten erweitern wird.

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Hoppe redet europäisch - der EU Politpodcast in 5 Teilen
Jeden 1. Donnerstag im Monat bis Mai 2024


Youtube: YouTube.com/@ninahoppe
Website: www.ninahoppe.eu

Speaker 1:

Ich habe mich nicht in den letzten Wochen und Tagen auf meinen Social Media Kanälen zu der Causa Signa Verstrich Banco geäußert. Was mich allerdings dennoch fasziniert, muss ich sagen, ist, wie es möglich ist, so ein Firmankonstrukt mit dieser großen instransparenten Komponentinente, wie es möglich ist, das über die Jahre zu erhalten, mit welchem Mitteln es möglich ist, wie viele Menschen oder wie viele Institutionen da auch mitspielen müssen oder mitspielen wollten. Und was mich dann wiederum interessiert oder mich fasziniert, ist der Antrieb, warum so etwas ein Mensch macht mit diesem sicherlich Bewusstsein, dass vieles nicht korrekt abläuft oder dass vieles zumindest die gesetzlichen Interpretationsrahmen sehr, sehr strapaziert oder den gesetzlichen Rahmen wirklich fast mehr als ausschöpft. Und in diesem Zusammenhang ist mir eingefallen, der Philosoph Bernat de Montvill oder Bernat Montvill ohne Dø, der genannt wird, eher als Randnotiz in dem Buch von Philipp Blum Die bösen Philosophen, die ich schon in einer anderen Podcast-Reihe behandelt habe, im Sinne dessen, dass die aufklären, eigentlich das ist, was Europa und die Europäische Union so stark macht und so unvergleichlich macht im Vergleich zu anderen geopolitischen Räumen.

Speaker 1:

Montvill ist ein nicht nur ein böser Philosoph, sondern radikaler Philosoph. Er hat gewirkt Ende des 17., anfang des 18. Jahrhunderts und hat ein ganz hoch interessantes Werk verfasst, nämlich die Bienenfarbe. Die Bienenfarbe handelt davon, oder sagen wir, die Grundausage der Bienenfarbe ist, dass das menschliche Tun und das menschliche Wirken nicht von Tugend zum Beitrag zum Gemeinwohl bestimmt ist, sondern dass das Laster unser aller Wirken bestimmt. Das finde ich unter dem Eindruck an Erkenntnisse rund um die Signer, um den Signerkonzern von René Benko hochinteressant. Offensichtlich ist das nichts Neues, dass der Anspruch, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, unabhängig zu sein, macht zu haben, auch in eine gewisse Form von Gier ist, eine menschliche Regelung, sei ich jetzt einmal, die nicht erst das 20. Bzw 21. Jahrhundert hervorgebracht hat, sondern eigentlich schon Ende des 17., anfang des 18. Jahrhunderts durchaus Thema war.

Speaker 1:

Bernat Montvi hat gelebt, er war ursprünglich Franzose Hugo Nocte, der geflohen ist in die Niederlande, dort sich ausbieten hat, lasten zum Arzt und dann relativ rasch nach London gegangen ist, und in London war gerade oder in Großbritannien im Verein Königreich war gerade die. Der Vorgang, das Loslösen, auflösen des Vortalsystems, das heißt, das Großbürgertum hat einen wirtschaftlichen Aufstieg durchgemacht. Auch am Beginn, am sehr frühen Beginn der Industrialisierung hat sich also Richtung, sozusagen auch mit dem Adel irgendwie sei ich jetzt einmal verschmolzen das heißt, es fand auch eine Umwandlung, ein Wandel in der englischen Damens, in der englischen Gesellschaft statt, und offensichtlich unter diesem Eindruck hat Montvi seine sehr provokante Bienenfarbe geschrieben. Ein Sideraspekt war zum Beispiel, dass er die Legalisierung der Prostitution und auch die Verstaatlichung der Prostitution gefordert hat und die Mädchen und Frauen tugendhaft in die Ehe gehen, was wiederum ein bisschen ein Widerspruch ist zu dem, was er eigentlich als Gesamtaussage zu seiner Bienenfarbe sagt, nämlich dass der Mensch eher trieb und laster gesteuert ist als Tugend gesteuert. Da hat er sozusagen die Frauen dann Schutzschild gestellt und ein vermeintliches Jedenfalls, da bin ich, ich bin jetzt abgekommen. Er hat natürlich in dieser Bienenfarbe eigentlich das erste Mal ein Wirtschaftskreis auf einem Wirtschaftssystem erklärt. Er spricht zum Beispiel auch aber da urreiche zusammen.

Speaker 1:

Nein, vergessen Sie es, es ist, es ist die Bienenfarbe, es ist hochinteressant. Es erinnert, wie gesagt, an Machtstrukturen, an Vorgänge, die einem unheimlich stark an das erinnern, was wir gerade täglich oder zumindest regelmäßig lesen über den Signokonzern und die Signo-Holding. Und zum Abschluss dieses Podcast weil ich glaube, wenn ich zu sehr in die Tiefe der Bienenfarbe gehe, brechen Sie mir weg, wenn Sie nicht ohnehin schon weggebrochen sind möchte ich einen kurzen Auszug aus der Binnenfarbe vorlesen. Zum Thema Moral und ich finde, besser kann man es eigentlich nicht formulieren So klagte nicht Für Tugend, hat sie großen Staaten nicht viel Platz. Mit möglichstem Komfort zu leben, im Krieg zu glänzen und doch zu streben, von Lasten frei zu sein, wird nie was anderes sein als Utopie. Stolz, luxus und Betrügerei muss sein, damit ein Volkgedei.

Speaker 1:

Quellt uns der Hunger oft auch grässlich zum Leben, ist er unerlässlich? Stammt nicht das edles weines Saft von einem Garstektürenschaft, der, wenn man ihn nicht sorgsam pflegt, bloß nutzlos wuchert und nichts trägt, doch dessen Frucht und Lust bereitet, wenn man ihn bindet und beschneidet? genauso uns das Laster nutzt, wenn das Gesetz es kappt und stutzt? Ja, es ist so wenig aufzugeben für Völker, die nach Größe streben, wie Hunger ist, damit sie leben. Mit Tugend bloß kommt man nicht weit. Wer wünscht, dass eine goldene Zeit zurückkehrt, sollte nicht vergessen, man musste damals Eichen essen. In diesem Sinne.