Hoppe redet

Laizismus - Wann, wenn nicht jetzt?

December 25, 2023 Nina Hoppe Season 2023 Episode 40
Hoppe redet
Laizismus - Wann, wenn nicht jetzt?
Hoppe redet - Der Polit-Podcast
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Show Notes Transcript

Zu den Weihnachtsfeiertagen stellt sich für mich die Frage: ist Österreich ein laizistischer Staat? Sind nicht unsere gesellschaftlichen wie auch politischen Konflikte vor allem religiöse Konflikte?  Autokratische Politik hat viel religiöses in ihrem Wirken, will sie vielleicht Religion sogar ersetzen? Birgt das nicht eine grosse Gefahr für uns als liberale Gesellschaft?

Sollte wir nicht danach auch persönlich streben, Religion Privatsache sein zu lassen und den Laizismus in unserer Gesellschaft voranzutreiben? Ein paar provokante Gedanken zu dieser für mich künstlichsten Zeit des Jahres.

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Youtube: YouTube.com/@ninahoppe
Website: www.ninahoppe.eu

Speaker 1:

Wäre es nicht Zeit, dieser Tage darüber nachzudenken, dass wir den Leitsismus in unserer Gesellschaft wieder fördern, dass der österreichische Staat auch ein leitsistischer ist? sehen wir nicht, dass die Konflikte, die sich in den letzten Jahren oder auch Jahrzehnten etabliert haben, sich immer irgendwie direkt oder indirekt um die Region gehandelt haben, bis uns also die Region sehr stark hineingespielt hat? Ich gebe Ihnen ein aktuelles Beispiel Heute ist Christag, und ich habe mehrere vermeintlich gläubige praktizierte Katholiken gefragt worum geht es hier eigentlich, kann mir keiner erklären. Dasselbe mit dem morgigen 26. September, sankt Stäffer kann mir keiner erklären. Die Frage ist, wenn wir diese Dinge machen aus Tradition, wie Weihnachten?

Speaker 1:

der Weihnachtsbaum ist kein regiöses Symbol. Es ist ein traditionelles, aus dem deutschen Brauchtum kommendes Symbol. Das finde ich wieder umrecht spannend. Erste Erwähnung an, unter anderem bei Johann Wolfgang von Goethe, der Leiden des jungen Werters aus dem Jahr 1774,. Aber es ist nichts Regiöses, es ist ein Brauchtum, legitim. Jedoch, region ist Region, gut für unsere Gesellschaft. Wir haben eine unglaublich komplizierte Verbindung zur Region und das, was sie im Staat, wie sie mit dem Staat oder der Politik interagiert. Ich brauche nur die Monarchie zu ihnen an, die K&K Monarchie.

Speaker 1:

Da war der ungerische König apostolische Majestät, eine Sache, die weit zurückreicht, eine Zeit, an der es Stefan, damals ungerischen Königs, der diesen Titel apostolische Majestät verliehen bekommen hat. Die apostolische Majestät ist quasi dann ein Botschafter des Christentums gewesen, um das Christentum auszubreiten, um den Christen, das Christentum zu verteidigen und sozusagen nachhaltig in einem jeweiligen Reichsgebiet zu verankern, ist gelungen, und der Anfangszeichen hat natürlich auch unheimlich viele Probleme hervorgerufen. Auf der anderen Seite sehen wir zum Beispiel den König von England, tscheiß III. Tscheiß III ist auch oberhaupt der anglikanischen Kirche, das heißt, wenn er sich politisch äußert, was er ja nicht wirklich darf, aber ist es natürlich auch eine Äußerung, die zurück auf die anglikanische Kirche geht. Er repräsentiert die anglikanische Kirche.

Speaker 1:

Ich frage mich sehr pointiert wenn Großbritannien, also UK, in irgendeiner Kriegshandlung involviert ist, im Rahmen der NATO zum Beispiel, ist das dann auch eine Kriegshandlung der anglikanischen Kirche? Gibt es dann einen Zusammenhang oder ist das getrennt? Wir haben in unserer Geschichte sehr negative Beispiele, wie eigentlich sich auch die Politik sehr stark regiösen Elementen bedienen oder sechten Elementen, die ja mehr in das Regioease als in das politische gehen. Nationalsozialismus hat natürlich nicht ohne Grund Region per se hat absurd geführt und verboten, weil es selber diesen Halsanspruch für sich beansprucht hat. Wenn man die Inszenierungen sieht, dann bei einer Parteitage zum Beispiel erinnert das ja alles mehr an wirklich regiöse Ritual und Prozessionen als irgendwie eine politische Manifestation, so wie auch der Führer aufgetreten ist, weil es ein regiöser Führer mehr denn als politischer Führer.

Speaker 1:

Wir haben das in einer extrem abgeschwächten Form, und deshalb sind wir so erschrocken bei der Veranstaltung der damaligen jungen Türkisen ÖVP-Geszenien in der Wiener Stadtteil, wie alles in Türkis eingetaucht war und auch jeder Kommentator davon gesprochen hat. Dort sitzen die Jünger von Sebastian Kurzjünger. Der ist ein Begriff aus der Bibel, und das ist etwas, was erschreckend ist, dass wir es nicht schaffen, diese Trennung von Staat und Kirche oder Staat und Region zu fassieren, gerade angesichts dessen, dass unsere Regionsgemeinschaften punter werden, dass wir nicht mehr nur ausschließlich eine Region, die zum Beispiel in Österreich, haben, sondern eine Vielzahl von unterschiedlichen Regionen, die natürlich irgendwie dieselbe Wurzel haben, wenn ich an die drei Weltregionen Islam, christentum und Judentum denke, aber die sich in einer perversen Form nach wie vor auch in anderen Teilen unserer Welt bekriegen. Dieser Terroranschlag der Hamas auf Israel ist ein regiös motivierter, weil es diesen Judenstaat nicht geben darf, der einfach aus dieser auch unsäglichen Vermischung von Region und Rassismus entstehen musste, weil Juden einen Schutzraum gebraucht haben nach den unvorstellbaren Kreuzdaten des Zweiten Weltkriegs.

Speaker 1:

Der Gottesstaat Iran hat sich zum Ziel gesetzt, die Existenz Israel zu zerstören. Das ist eine regiös motivierte Politik und hat mit Politik im Sinne der liberalen, demokratischen, freiheitsrechtlichen Sache überhaupt nichts mehr zu tun. Deshalb kann ich nur sagen, wenn wir jetzt sitzen in einem Feiertagen vieler übrigens auch schon so wie ich arthistisch und gar nicht mehr regiös geprägt und sich vielleicht freuen über die freie Zeit, aber den Wahnsinn dessen, warum wir eigentlich frei haben, gar nicht mehr wissen, ob es nicht viel wichtiger ist, endlich den Leitsismus bei uns durchzubringen und damit auch eine viel stärkere Friedensmission so zu erreichen und auch natürlich eine Form von sozialer Gerechtigkeit, weil die Region selbstverständlich auch stimuliert und die Region selbstverständlich auch polimisiert und auch vieles gar nicht zulässt. Es ist, wahrscheinlich wäre, wenn wir ein praktizierender Gläubiger, christstadt, katholische Stadt, dann werden wir wahrscheinlich in all unseren, zum Beispiel im medizinischen Bereich Innovationen noch nie so weit bei der Region oder das, worauf man sich in dem Kamerberuf nicht diese Dinge nicht zugelassen hätte. Also, man müsste sich eigentlich wirklich dieser Tage mal besinnen.

Speaker 1:

Region ist Privatsache. Region kann ich nämlich zu mir mit, nehme ich als meine private Sache war. Aber bitte nicht, wenn es darum geht, wenn man definiert, wie man eine Gesellschaft weiterentwickelt, wie sich Beziehungen zu anderen Ländernstaaten, Staatengemeinschaften definieren, und vor allem nicht, dass es ein Konflikt ist, der sich auf ausschließlich religiösen Motiven ergibt, weil die Bedrohung, die wir jetzt auch zum Beispiel durch die Anschläge haben, die von der Terroranschläge wie in Berlin, madrid sind, religiös motiviert. Umso wichtiger ist, hier als freiheitliche, liberale Gesellschaft zu antworten und nicht auch irgendeinem religiösen Wahn sage ich jetzt einmal pointiert oder zumindest in seiner religiösen Diktion zu verfallen.