Hoppe redet

Zwischen kurzfristiger Zufriedenheit und langfristigen Zielen: Die Rolle der politischen Kommunikation

December 18, 2023 Nina Hoppe Season 2023 Episode 39
Hoppe redet
Zwischen kurzfristiger Zufriedenheit und langfristigen Zielen: Die Rolle der politischen Kommunikation
Hoppe redet - Der Polit-Podcast
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Erfragt ihr euch jemals, wie politisches Marketing die traditionelle politische Kommunikation ersetzt hat und welche Rolle soziale Medien dabei spielen?  Ich diskutiere die Auswirkungen dieser Verschiebung auf die Authentizität politischer Botschaften und zeigen aktuelle Beispiele - wie der Hund eines österreichischen Kanzlers, der zum viralen Hit wurde. Dabei hinterfragen wir, ob dieses Marketingmanöver eine authentische Verbindung zur Öffentlichkeit herstellt oder nur ein billiger Trick ist. Wir sprechen auch über das ethische Dilemma, das sich aus der Balance zwischen der Nutzung sozialer Medien und der Aufrechterhaltung einer aufrichtigen Kommunikation ergibt.

Politische Kommunikation formt nicht nur Regierungen , sondern stärkt auch das Bewusstsein für Demokratie . In unser heutiger Gesellschaft, in der kurzfristige Zufriedenheit oft Vorrang hat, beleuchten wir die wichtige Rolle, die politische Botschaften bei der Vermittlung langfristiger Ziele spielen. Und wir erinnern daran, dass dies nicht nur Aufgabe der Politiker ist - auch jeder Einzelne von uns kann dazu beitragen. Wir sollten uns alle bewusst sein, wie wichtig es ist, dass auch politisch kommunizieren und damit  eine widerstandsfähige Demokratie fördern. 

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Youtube: YouTube.com/@ninahoppe
Website: www.ninahoppe.eu

Speaker 1:

Haupp berät heute ausumsweise über ihr Kernthema und ihr Herzensannehmlich die politische Kommunikation. Wieso komme ich auf politische Kommunikation? Weil diese im Grunde genommen gar nicht mehr stattfindet. Sie ist abgelöst schon seit mehreren Jahren, spätestens seit dem sogenannten System Kurz durch politisches Marketing. Er setzt kritische Analyse, ersetzt die professionelle Kommunikation zwischen Parteien und Medien, befeuert und beschleunigt ist dieser Prozess natürlich einmal mehr durch Social Media. Die meisten Social Media-Plattformen sind keine Kommunikationsplattformen. Am ersten ist hier noch der Kurznachrichtendienst, vor mal als Twitter, jetzt X zu nennen, der mittlerweile auch Konkurrenz durch Plus-Sky oder Threads bekommt, wobei ich ja diesen Wortspiel bereits bemühe, dass in Threads ja auch irgendwie das Wort Thread, also Drohung, betrogen, drinnen steht. Und das ist genau der Punkt, über den ich heute sprechen möchte. Das Marketing, das politische Marketing ist wichtig. Im Zug an das Wahlkampf ist, dass man eine gewisse Strategie festlegt, keine Frage. Es ist aber extrem schädlich für die Residenz einer Demokratie, noch dazu einer repräsentativen Demokratie, für die also quasi die Parteien die wichtigste Solle sind, wenn dieses Marketing ausschließlich in der gesamten Legislaturperiode nunmehr stattfindet. Und dieses Marketing, wie schon vorher erwähnt, fällt auf fruchtbaren Boden, mit den Social-Medien Jüngstes Beispiel. Es gibt eine Fülle von diesen Beispielen. Zuletzt gibt es wieder zwei, weil ich komme auf den Hund Einerseits dieses Funny-Video, das meine ich jetzt nicht im Sinne von Lustig, sondern das finde ich wiederum lustig, dass es Funny heißt, ein kleines Wortspiel, aber dass der Hund vom Bundeskanzler Nehammer quasi dafür herhalten muss, dass er zwei Jahre im Bundeskanzleramt war, um eine Geschichte zu erzählen. Dabei wäre es viel interessanter gewesen, welche politischen Vorhaben hier Nehammer national wie EU-weit umsetzen konnte bzw bewerkstelligt hat.

Speaker 1:

Das andere Beispiel war das habe ich schon in einem anderen Podcast erwähnt der bis des Moldauischen Präsidentenhundes in die Hand unseres Bundespräsidenten. Es war damals ein ganz wichtiger Besuch, weil im Vorfeld der angekündigten Beitrittsverhandlungen der Moldau oder Moldavien zur EU stattgefunden hat. Übrig geblieben ist der Bis des Hundes in Van der Bellens Hand. Das sind alles Dinge, die auch stattfinden können, keine Frage. Man kann als Politik oder als Politiker als aktiver soziale Medien nicht ignorieren, mit ihrer auch Stärke in der Authentizität.

Speaker 1:

Aber genau diese Authentizität heißt in der Politik nicht, dass die Person sich lächerlich machen soll oder dass diese Person sich nur mehr in Schlagzeilen und Schlagworten ergeht, sondern dass es sehr wohl das Authentische des jeweiligen Parteiprogramms oder der Ideologie, aus der sich sozusagen oder mit der sich der aktive Politiker identifiziert, kommuniziert wird. Man merkt es bei Dingen wie die Maßnahme von Bundeskanzler Nehammer zur europaweite Initiative gegen den Antisemitismus wird hochgelobt. Es wäre, als hätte er sozusagen ich weiß nicht welchen Wurf geschafft. Diese Initiative ist löblich, nur sind wir schon so weit, dass eine Einzelinitiative mit dermaßen großer Auswirkungen hat, dass man sagt, damit ist er sozusagen weiterhin legitimiert oder zeigt, dass er der gute Bundeskanzler für Österreich ist, anstatt hier wieder das in einem Kontext zu setzen, dass sowohl, wenn er christlich-sozialen Wurzeln entstammt, dass er eine völlig logische Konsequenz ist, sich gegen den Antisemitismus einzusetzen und zu engagieren.

Speaker 1:

Und da bin ich schon beim nächsten Punkt Die Ideologien, die hinter dem Politiker stehen, gehen immer mehr verloren. Das sehen wir sehr stark bei der Volkspartei, die durch diese Umförbung sage ich jetzt einmal von Schwarz auf Zürich und ihrer inhaltlichen Flexibilität, um das jetzt noch diplomatisch auszudrücken, sich sehr von den christlich-sozialen Wurzeln abgewandelt hat. Dadurch bekommt sie kein eindeutiges Profil mehr. Das war natürlich auch der Grund oder ist der Grund, warum man sich immer mehr in Schlagworten und Schlagzeilen ergibt und nur mehr in diesen auch handelt und kommuniziert und im Wald mehr eine Marketingkonzept aufbaut als ein Kommunikationskonzept.

Speaker 1:

Und das Fatale ist, dass natürlich die politische Konkurrenz sich dem anpasst, weil, um dem sozusagen herzuwerden, um es so auszudrücken und damit mithalten zu können, hilft es nicht, seinerseits oder seinerseits seriöse politische Kommunikation zu betreiben, sondern sich dem Ganzen anzupassen, um irgendwie auch Gehör zu schaffen und hier auch natürlich auch in den Medien Niederschlag zu finden. Ich erinnere jetzt daran, dass das wurde in dieser Tage in den Newsletter von Christian Nusser von heute erwähnt dass es ein Hintergrundgespräch gab vom Bundeskanzler und Vizekanzler, über das im Wald nicht berichtet werden durfte, inhaltlich zumindest als das, was der Journalist wollte, dass mit einer Sperrfrist versehen war und dass eigentlich an Lächerlichkeit zumindest wenn man das den Zeilen des Christian Nusser entnehmen darf dass Journalistisch das einer völligen Lächerlichkeit preisgegeben worden ist und die eigentliche Rolle des Journalismus und der Medien aus vierter Gewalt absurdum führt. Langsam. Und auf der anderen Seite sind natürlich die Medien wiederum gefordert, in ihrer auch wirtschaftlich angespannten Situation eine trotzdem eine Leserschaft an sich zu binden, macht für potenziell Interessenten noch interessant zu sein, weil auch nicht Interessenten Insarelten, dass ich das für ein Wort rausbekomme interessant zu sein. Das ist ein Teufelskreis.

Speaker 1:

Und während sich diese beiden Politik und Medienspiegeln, reflektiert natürlich die Gesellschaft auch drauf, weil die Gesellschaft sich immer mehr denkt und der potenzielle Wähler das ist dermaßen eine Schlagwortpolitik obwohl ihr an den Hebeln sitzt, auch die Dinge umzusetzen, dass man sich dann eher denen gegen zuwendet und gewillt ist, in ein so ein großes Kreuz beim nächsten, bei der nächsten möglichen Wahl zu geben, die in der Opposition sind, laut Schrein und alles anprangen.

Speaker 1:

Also, was ich als Konklusio mitgeben will die politische Kommunikation muss sich wieder ihrer macht, aber auch ihrer Möglichkeiten bewusst sein, um die Demokratie resilient zu halten, die repräsentative Demokratie, die Parteien interessant zu gestalten, die Parteien und eher Vertreter interessant zu halten, mit den Menschen so zu kommunizieren, dass sie verstehen, dass es nicht nur darum geht, ein Wohlgefühl oder ad hoc Schlagzeilen oder momentan Schlagzeilen zu produzieren und auch die Menschen ad hoc oder in einer Sekunde eine gewisse Wohlgefühl und Befriedigung zu geben, sondern dass es sehr wohl geht um die langfristigen Konzepte, die auch vielleicht auch prima-wister unpopulär sein können, aber allerlang natürlich zu einem Wohlstand, zum Wirtschaftswachstum, zu sozialer Sicherheit führen. All diese Schlagworte, die ich persönlich auch nicht mehr hören kann, aber die man auch nicht wirklich anders benennen kann. Beziehungsweise, wenn ich es könnte, würde ich nicht dem Podcast dafür müssen um mich zahlen.

Speaker 1:

In diesem Sinne möchte ich Ihnen mitgeben Versuchen Sie auch in Ihrem privaten Umfeld dem Ganzen mehr Rechnung zu tragen. Versuchen Sie nicht jedes Instagram oder TikTok-Video Da rede ich jetzt fast gegen meine Zunft auch so für das letzte Wort und für die Gebenzunehme sondern versuchen Sie doch, etwas kritischer zu sein und auch Einzufordern, von den Parteien, wieder mehr Inhalt mit ideologischem Hintergrund, mit sachpolitischem Inhalt zu kommunizieren, weil nur so kann sich ein Staat in einer Gesellschaft weiterentwickeln und nicht durch Schlagzeilen und Schlagworte.

Politisches Marketing Und Seine Auswirkungen
Politische Kommunikation Und Demokratiebewusstsein